Weisheitszahnentfernung

Ein Weisheitszahn macht vielen früher oder später zu schaffen. Dank moderner oralchirurgischer Verfahren haben Weisheitszahn-OPs längst ihren Schrecken verloren. Nicht jeder Weisheitszahn, der entfernt werden muss, ist ein „Problemfall“. Wenn Weisheitszähne gerade und vollständig aus dem Kiefer herausgewachsen sind, können sie wie jeder andere Zahn gezogen werden.

Wann ist eine OP notwendig?
Eine Weisheitszahn OP ist meist dann erforderlich, wenn der  Zahn nicht oder nur teilweise zur Oberfläche durchgebrochen ist und/oder wenn dieser quer liegt und so Druck auf die Nachbarzähne ausübt. Dies kann zu Zahnverschiebungen und Beschädigung von Nachbarwurzeln führen.

Weisheitszähne wurden von Urmenschen benötigt, da die damaligen Speisen noch härter und somit schwerer zu kauen waren. Die Kiefer waren damals kräftiger ausgebildet und die Weisheitszähne wurden tatsächlich für den Kauakt benötigt. Heute sind sie nicht nur überflüssig, sondern sind häufig von Platzmangel betroffen, was durch genetische Weiterentwicklung entstanden ist.
Auch wenn sich Weisheitszähne oft lange Zeit „unauffällig“ verhalten, kann es rasch zu Problemen kommen. Zahnschmerzen an einem Weisheitszahn sind dabei häufig das Resultat einer unzureichenden Zahnpflege. Aufgrund ihrer versteckten Lage im Kiefer ist die Reinigung öfters erschwert und erfordert professionelle Hilfe. Bakterielle Ablagerungen können mit der Zeit zu chronischen Entzündungen und Knochenabbau führen.

Ich empfehle allen meinen Patienten jährliche zahnärztliche Kontrollen gegebenenfalls mit Bildgebung durchführen zu lassen um kariöse Läsionen, Herde, Zahnfehlstellungen oder Fehlbildungen frühzeitig diagnostizieren zu können. Falls bei der Untersuchung eine pathologische Lage des Weisheitszahnes festgestellt wird, ist es meistens möglich, größere Komplikationen zu verhindern. Lokale nicht ausgeprägte Entzündungen lassen sich mit Antibiotikumgabe oder antiseptischen Mundspülungen effektiv behandeln.

Der Ablauf
Wenn eine chirurgische Weisheitszahn-Entfernung notwendig ist, wird eine Risikoanalyse durch 2D oder 3D Bildgebungsanalyse in die Wege geleitet um etwaige Nerv- und Nachbarzahnverletzungsrisikos zu vermindern. Nach der Betäubung mittels Leitungsanästhesie wird ein Schleimhautlappen präpariert, die Schleimhaut lokal beim Weisheitszahn abgelöst und der Knochen dadurch freigelegt. Das umgebende Knochenareal beim Zahn wird schonend weg gefräst, um Platz für die Mobilisation zu schaffen. Nach dem Eingriff werden Adaptationsnähte gesetzt, die in der Regel bis zum 7. Postop-Tag belassen werden.

 

Dämmerschlaf oder lokale Betäubung

Ein einzelner Weisheitszahn wird fast immer unter lokaler Betäubung extrahiert. Wenn jedoch mehrere Weisheitszähne an einem Termin entfernt werden sollen, erleichtert ein Dämmerschlaf den Eingriff deutlich. In der MedLounge Theresienfeld führen wir diese Eingriffe mit erfahrenen Anästhesisten durch.